Vikariats-Männer-Einkehrtag am 9. März 2024


der Samstag vor dem Laetare Sonntag, im Theresiensaal der Pfarre Herz Jesu in Mödling, unter der Leitung von Exzellenz Mag. Dr. Franz Scharl, hochwürdiger Weihbischof in der Erzdiözese Wien.

Vikariats-Vorsitzender Stellvertreter Wilhelm Weiss begrüßte wieder 60 Teilnehmer zum traditionellen Einkehrtag, zu dem auch unser Geistlicher Assistent in der Erzdiözese, Pfr. P. Walter Ludwig, OCist, und Kaplan P. Olivier Ongway Matondo SVD, und die Herren Diakone Ing. Peter Ernst, Adalbert Havlicek und DI Oskar Obermeier gekommen waren. Nach einem Gedenken an unsere Verstorbenen begann kurz nach 14 Uhr unser besinnlicher Tag. Das Thema des heutigen Tages war aus dem Matthäus Evangelium, Kapitel 6: „Sucht zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit; dann wird euch alles andere dazu gegeben.“ 

Nach dem ersten Teil des Referats war eine Pause in der nicht nur für das leibliche Wohle gesorgt, sondern auch der Empfang des Sakraments der Versöhnung, bei 3 Patres aus dem Missionshaus St. Gabriel, möglich war.

Die nun folgende Textquelle ist ein Auszug aus dem Manuskript zum Vortrag und Gespräch von und mit Weihbischof Mag. Dr. Franz Scharl:

„Euch aber muss es zuerst um Sein Reich und um Seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.“ (Mt. 6, 33)

Der Start zum Einkehrtag begann mit dem Synoden-(Vorbereitungs-)Gebet für die Welt-Bischofs-Synode 2021-2024, damit wir uns auch in den gemeinsamen Weg (Syn-Odos) der weltweiten Katholischen Kirche einklinken. GOTTES Volk aus vielen Völkern lernt das gemeinsame Unterwegs-Sein durch die unterschiedlichen Zeiten: hin zur Vollendung vor und mit GOTT, bei GOTT und in GOTT.

Zum Einkehrtag: Es gibt primär nicht um eine Ein-Kehr bei einem Heurigen oder anderen gastlichen Orten, wobei sonst nichts dagegen spricht, sondern um Um-Kehr.

Es geht zuerst um ein Sich-Hin-Kehren zu GOTT dem VATER durch JESUS CHRISTUS im HEILIGEN GEIST. Und es geht um ein Sich-Zu-Kehren zu den Menschen. Um-Kehren meint aber auch ein Ab-Kehren von Dingen, die uns schaden oder auch ein Abstandnehmen von Menschen, die unser Leben zerstören, die uns unterdrücken, … Schließlich kann es auch sein, dass wir schädigenden eigenen Lebensstil aus-kehren müssen, damit wir in einer hilfreichen Selbstachtung unterwegs sein können – vor und mit GOTT & mit bzw. vor den Menschen.

Im Mittelpunkt der Erwägungen steht das Kapitel 6 des Matthäus-Evangeliums:
Der Einstieg am Anfang: „Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zu Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem VATER im Himmel zu erwarten.“ (Mt. 6,1)
Der Rückblick fast ganz am Schluss: „Euch aber muss es zuerst um Sein Reich und um Seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.“ (Mt. 6,33)

Zwischen diesen beiden Versen am Anfang und am Ende gibt es essentielle An-/Zusagen mit Bezug auf den einleitenden Vers, der zur „Show“ eine ablehnende Ansage macht.

(a) Verborgenes Almosengeben (vgl. Mt. 6,4);

(b) verborgenes Gebet (vgl. Mt. 6,6), und

(c) vorborgenes Fasten (vgl. Mt. 6,17f.).

GOTT, der VATER, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten, heißt es bezüglich dieser 3 gelebten Haltungen. Selbstloses Almosengeben, selbstloses Beten und selbstloses Fasten sind zu priorisieren, d. h. an den ersten Platz zu stellen, damit wir für die Großzügigkeit GOTTES vorbereitet sind (vgl. Mt. 6,33).

Zu diesen 3 Haltungen wird noch ein Viertes genannt (falsche Sorge um das Morgen – richtige Sorge um das Heute):

  • „Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen.“ (Mt. 6,34a) Aus der Tretmühle der Sorgen bezüglich der Zukunft sollen wir aussteigen. Diese Botschaft wird meistens gehört.
  • „Jeder Tag hat genug eigene Plage.“ (Mt. 6,34b) Gefragt und gefordert ist das Leben und Agieren heute – mit der dazugehörenden Plage. JESUS weiß um die Plage im Heute und durchlebte sie wohl auch. Dieser allerletzte Satz scheint oft überhört zu werden. Das Gestern ist schon vorbei; das Morgen ist noch nicht da; im Heute sind die wesentlichen Entscheidungen zu treffen. Heute hat es mir, hat es uns um das verborgene Almosengeben, das verborgene Gebet und das verborgene Fasten zu gehen, dann …

gibt es 3 Fragen zum Kapitel 6 im Matthäus-Evangelium:

  • Haben diese Verse etwas mit meinem Leben zu tun?
  • Wenn ja, was?
  • Wenn nein, warum nicht?

Mit diesen signifikanten Worten waren die Teilnehmer mit markanten Fragen konfrontiert und zu Antworten aus Selbsterkenntnis gefordert. Ein sehr gelungenes Themenwechselspiel zwischen Vortrag und Gespräch. Mit dem „Vater unser Gebet“ schloss das zweiteilige Referat.

Anschließend dankten wir zuerst unseren wohltätigen 4 Frauen aus der Pfarre Herz Jesu, die in so liebevoller Weise in der Pause für unser leibliches Wohl gesorgt haben, mit rosa Hortensien und Schokoladen. Danach gab es ein großes Dankeschön für Herrn Weihbischof Mag. Dr. Franz Scharl, mit kräftigen, und lange anhaltenden Applaus, und überreichten kleine Geschenke.

Um 17 Uhr feierten wir in festlicher Weise, mit einem eigens angefertigten Liederzettel, eucharistischen Gottesdienst als Vorabendmesse zum Sonntag „Laetare“ in der Pfarrkirche, mit Assistenz von Diakon Ing. Peter Ernst und Diakon Adalbert Havlicek. Als Kantor war Nikolaus Pruzsinszky gekommen, an der Orgel begleitete uns Friedrich Handler in kompetenter Weise. Um 18 Uhr gingen wir mit großer Freude und herzlichen Dank an Weihbischof Franz, unsere Gastgeber und Alle die gekommen waren, reich beschenkt nach Hause. „Laetare“ – Freue dich, Stadt Jerusalem! Seid fröhlich zusammen mit ihr, alle, die ihr traurig wart. Freut euch und trinkt euch satt an der Quelle göttlicher Tröstung!    

 Bericht: Wilhelm Weiss
 Bilder: Norbert Horvath, Gottfried Jeschko und Wilhelm Weiss