Firmlinge und Messe? Ja, am Samstagabend!


In Niederrußbach bereitet der 68-jährige Johann Schachenhuber die Mädchen und Burschen auf innovative Art auf die Firmung vor.

VON STEFAN KRONTHALER/DER SONNTAG

Es fasziniert mich, die Freude am Glauben zu teilen“, erzählt Johann Schachenhuber, der seit 12 Jahren Mädchen und Burschen in der Pfarre Niederrußbach im Weinviertel auf die Firmung vorbereitet.  „Die Freundschaft mit Jesus ist mir wichtig,  um den Jugendlichen auch die Sakramente, das Gebet und die Freude zu danken näherzubringen“, sagt der 68-Jährige: „Und mit ihnen eine Gemeinschaft bis zur Firmung aufzubauen und dabei zu wissen, dass es sieben Gaben des Heiligen Geistes gibt.“

Johann Schachenhuber mit „seinen“ Firmlingen in Niederrußbach.

Johann Schachenhuber mit „seinen“ Firmlingen in Niederrußbach.

Mit den Jugendlichen spricht er „nicht als Lehrer, sondern auf Augenhöhe“ über den Glauben. Der Informationsfluss ist höchst modern. Schachenhuber: „Die Informationen gehen über WhatsApp.“ Moderne Technologie wird auch via Handy beim gemeinsamen Bibel-Lesen verwendet.  „Jeden Samstag vor der Heiligen Messe ist die Firmstunde“, erzählt Schachenhuber,  „danach feiern wir den Gottesdienst mit“. „Spaß“ macht ihm, dass „seine“ Firmlinge „nicht frustriert“ sind, sondern „dass man mit ihnen gut arbeiten kann“. Mit dem 1. Adventsonntag hat in  Niederrußbach die Firmvorbereitung begonnen, heute, am 15. April, wird Weihbischof Stephan Turnovszky die Firmung spenden.

Die Firmkandidatinnen und -kandidaten sind jedenfalls begeistert. „Ich mag die Firmstunde, weil ich mich auch mit alten Klassenkollegen treffe“, sagt Elea Silberbauer: „Und weil ich hier mehr über unseren Glauben lerne und weil wir einen coolen Firmstundenleiter haben. In den Firmstunden nehmen wir Themen aus dem Youcat durch oder lesen am Handy Bibelstellen. Nach der Firmstunde gehen wir in die Kirche, wo wir die Fürbitten und die Lesungen lesen, Kraft für die nächste Woche tanken und eine bessere Beziehung zu Jesus aufbauen.“ Auch Lukas Labschütz sieht gern „alte Freunde“ wieder.  „Man lernt immer was Neues dazu“, freut er sich: „Mir ermöglichen das Gebet,  die Heilige Messe und das Bibel-Lesen eine bessere Beziehung zu Gott“. Rene Ratsch geht u. a. in die Firmvorbereitung, weil er einmal „kirchlich heiraten will“.

Im August geht Schachenhuber mit den dann schon Gefirmten zwei Tage lang nach Mariazell. „Damit die Jugendlichen auch eine gute Beziehung zur Gottesmutter entwickeln können“, sagt er. Schachenhuber engagiert sich in seiner Pfarre und er ist obendrein Vorsitzender der Katholischen Aktion im Nord-Vikariat sowie Vikariatsobmann der Katholischen Männerbewegung im Nord-Vikariat.

Quellenangabe: Dieser Artikel wurde mit freundlicher Genehmigung aus der Wochenzeitung „Der Sonntag“ übernommen.

Foto: Karl Vogl