Der Tod des Freundes hat Erzbischof Oscar Romero verändert


Eine Festmesse im Stephansdom mit em. Bischof Klaus Küng und den Romero-Preisträgern 2021 Bernhard-Michel Schelpe und Milo Ambros

Romero Festmesse 2021

„Der Tod des Freundes wurde zu einem Wendepunkt für Erzbischof Oscar Romero“. Seine Erfahrung mit dem Freund, dem Jesuiten Rutilio Grande hat ihn „verändert“. Noch als Weihbischof galt Romero als „zurückhaltend“, war er „kein Revoluzzer“, sagte der ehemalige Diözesanbischof von St. Pölten, Klaus Küng, bei der Festmesse zu Ehren des Hl. Erzbischof Oscar Romero am 21. November 2021 im Dom von Wien-St. Stephan.

Ein heroischer Einsatz für Entrechtete

Von da an nützte Romero „alle Gelegenheiten, um auf Repressalien hinzuweisen. Er nahm sich kein Blatt vor den Mund“, sprach Missstände an, wurde zu einer „prophetischen Gestalt“. Auch Morddrohungen haben ihn „nicht abgehalten“, für die Wahrheit einzutreten. Das war der „Anfang eines Wiederstandes“, eines „heroischen Einsatzes für Entrechtete“, führte Bischof Küng weiter aus.  

„Ich danke der KMB herzlich, dass sie sich für Entwicklungshilfe mit großem Engagement einsetzt“, 1980 dafür den Romero Preis eingeführt hat, sagte Küng abschließend. Im Epilog des Liedheftes konnten die Besucher*innen des gut gefüllten Domes ergänzend lesen: „Der Erzbischof von San Salvator wurde am 24. März 1980 wegen seines gesellschaftlichen Engagements für soziale Gerechtigkeit am Altar ermordet. Der Romero Preis von SEI SO FREI, der entwicklungspolitischen Aktion der Katholischen Männerbewegung, wurde 1980 in Würdigung dieses Engagements eingeführt.

SEI SO FREI verleiht jährlich den wichtigsten Preis für Menschenrechte in Österreich, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Die diesjährigen Romero-Preisträger sind P. Bernhard-Michel Schelpe, O. Praem und P. Milo Ambros, O. Praem für ihren steten Einsatz in Brasilien. Von der KMB der Diözese St. Pölten nominiert, war die Preisverleihung am 19. November 2021. SEI SO FREI – die entwicklungspolitische Aktion der katholischen Männerbewegung – handelt im Geist des Evangeliums. Der Heilige und Namensgeber des Romero Preises wurde am Sonntag, den 14. Oktober 2018, von Papst Franziskus in Rom heilig gesprochen“.

Hl. Erzbischof Oscar Romero
Foto: Wikimedia Commons

In diesen 3 Jahren ist Romero ein Heiliger geworden

Pater Milos Ambros dankte in seiner Ansprache „für die gemeinsame Feier“, wofür seit 1980 der Romero Preis verliehen wird: „In diesen 3 Jahren ist er (Romero) ein Heiliger geworden. Es waren nur drei Jahre. Er hat dann gemerkt wie der Hase läuft. Er hat sich eingesetzt, dass die kleinen Leute auch zu Brot kommen. Wir kommen aus Salvador de Bahia; Das sind Gebiete, die von vielen Menschen bewohnt werden“, wo sie Kindergärten, eine Alphabetisierung-Kampagne gemacht haben, in Favela Armenvierteln waren, eine Pfarre mit 30 Gemeinden, Kapellen und Pfarrheimen errichten konnten. „Danke für das Stift Geras, aus dem wir gekommen sind, für alle die uns unterstützt haben“. Für die Schwester, die für viele Jahre in Lateinamerika wirkte. “Wir haben auch ein Kloster errichten dürfen vom Mutterkloster Geras aus. Wir sind auch jetzt bereit Menschen aus unserer alten Heimat nach Österreich zu senden. Die Wiener Pfarre Gatterhölzl hat eine Verbindung dazu“, schloss Ambros.

KMB-Diözesanobmann Richard Wagner dankte allen die gekommen sind und mitgefeiert haben, besonders Bischof Klaus Küng, Dompfarrer Anton Faber, dem Geistlichen Assistenten Pater Walter, „der ab dem neuen Kirchenjahr der KMB-Diözesanleitung hilfreich zur Seite stehen“ wird, den Romero-Preisträgern Bernhard-Michel Schelpe und Milo Ambros, dem St. Pöltener KMB-Diözesanobmann Karl Toifl, der gekommen ist und „noch ein herzliches Danke und Vergelt´s Gott allen, die an der Verbreitung und Gestaltung der Heiligen Messe mitgewirkt haben, besonders auch dem Organisten an der Riesenorgel Herrn Univ.-Prof. Wolfgang Capek“.

Die mitfeiernden Gottesdienstbesucher*innen im gefüllten Stephansdom kamen aus zahlreichen Pfarren, Dekanaten, den drei Vikariaten der Erzdiözese, aus Nachbardiözesen, und zahlreichen Ländern der Erde, von den Philippinen bis Lateinamerika.

Franz Vock

Fotos: Franz Vock