Biographie des Volksbischofs Reinhold Stecher erschienen

Sehr lesenswert

Styria Premium
ISBN: 978-3-222-13490-6
Format: 13,5 x 21,5 cm
Seiten: 208
Einband: Hardcover mit SU
Preis: € 24,99

Reinhold Stecher – eine der charismatischsten Persönlichkeiten der römisch-katholischen Kirche in Österreich. Er wird bis heute für sein vielfältiges Wirken und Schaffen weit über die Landesgrenzen Tirols hinaus geschätzt.
Die erste umfassende Biografie des “Volksbischofs” wurde kürzlich im Club 4 am Wiener Stephansdom vorgestellt.

Nach der Begrüßung durch Werner Riedmüller, Tyrolia-Buchhandlung Wien, und einleitenden Worten von Mag. Gerda Schaffelhofer, Leiterin von Styriabooks, stellte der Autor Mag. Martin Kolozs, das Werk vor. Er sprach auch über die umfassenden Recherchen bei den Nachlassverwaltern der beiden Brüder von Bischof Stecher -Gottfried, geb. 1925, gefallen 1945 in Oberschlesien und Fr. Virgil (Helmut), Franziskaner, geb. 1918, + 2004 in Hochrum. Die Familie prägte Reinhold Stecher so wie sel. Otto Neururer, geb. 1882, ermordet 1940 im KZ Buchenwald und der bedeutende Konzilstheologe Karl Rahner SJ sehr.

Sehr interessant war die folgende, von Otto Friedrich (Furche) moderierte Diskussion.
Obwohl selbst vom Regime verfolgt, erkannte er die Komplexität, die Probleme und Gewissensnöte, die ein Leben und Überleben in dieser schweren Zeit umfassten und verurteilte niemanden.

Die vielen angesprochenen Detailfragen, besonders auch die Hintergründe für seinen kritischen Brief an Papst Johannes Paul II, in dem er deutlich die (auch heute noch offenen Fragen der Kirche ansprach) machten Lust auf die rasche Lektüre des Buches, in dem auch viele Originalzitate von Reinhold Stecher zu finden sind.

Dr. Reinhold Stecher (1921–2013), von 1981 bis 1997 Bischof der Diözese Innsbruck, galt kirchen-intern als ein „Unbequemer“, war aber trotzdem oder gerade deshalb bei den Gläubigen äußerst beliebt und wurde zu einem „Volksbischof“ . Als Theologe und Seelsorger begegnete er den Menschen auf Augenhöhe; für ihn war es wichtiger, verstanden zu werden, als von der Kanzel herab zu dozieren.

Seine zahlreichen Bücher wurden Bestseller (den Erlös stiftete Bischof Stecher für Sozialprojekte). Populär wurde er auch als anerkannter Aquarellist und als Gestalter vieler nicht nur bei Philatelisten beliebten Briefmarken der Österr. Post.

Basierend auf teilweise bisher unveröffentlichtem Quellenmaterial legt Martin Kolozs mit diesem Buch die erste umfassende Biografie vor. Der Autor widmet sich Stechers schwerer Kindheit und seiner Verfolgung während der NS-Zeit – ebenso wie seiner seelsorgerischen und theologischen Tätigkeit.

Meilensteine seines Wirkens als Bischof, wie das Verbot der „Anderle von Rinn-Verehrung“ oder des umstrittenen „Engelwerks“, finden ebenso Erwähnung wie sein theologisches Wirken im Sinne des Zweiten Vatikanums. Fundiert recherchiert, mit vielen persönlichen Fotos und Schriften des Bischofs!

Der Autor:
Mag. Martin Kolozs, geboren 1978, hat Christliche Philosophie an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck studiert. Neben zahlreichen literarischen Publikationen hat er unter anderem die Biografie „Karl Rahner – Innsbrucker Jahre“ (2014) und Interviewbände mit dem Theologen Paul M. Zulehner („Eine Antwort des Glaubens“, 2012) und mit dem Philosophen Konrad Paul Liessmann („Bildung ist ein Lebensprojekt“, 2011) veröffentlicht. Er wurde für das Buch Bischof Stecher – Leben und Werk mit dem Wissenschaftsstipendium der Stadt Wien unterstützt.  www.martinkolozs.at

Helmut Wieser