Männerwallfahrt-Gottesdienst in Klosterneuburg:
Domdekan Univ.-Prof. Rudolf Prokschi lud zum „Blick auf die Frau – ein großes DANKE sagen“
Unter dem Motto „Selig der Mann einer guten Frau! Die Zahl seiner Tage verdoppelt sich“, Jesus Sirach 26,1, feierte der ursprünglich zum Leiter der Diözesan-Männerwallfahrt der Katholischen Männerbewegung der Erzdiözese Wien gewählte Domdekan Univ.-Prof. Rudolf Prokschi am 8. November 2020 einen Gottesdienst in der Stiftskirche von Klosterneuburg und lud die Männer aus den verschiedenen Vikariaten ein, „bewusst einen Blick auf die Frau“ zu richten.
Frau ein großes Danke sagen
Prokschi wies darauf hin: „Der Hl. Leopold wird als staatstragend beschrieben. Er hat sich für den Frieden eingesetzt, eine Politik für das Volk gemacht, für Ausgleich gesorgt, auf Macht, den Kaiserthron verzichtet, Klöster, Orte des Gebets gegründet. Agnes, seine Frau, die Tochter von Kaiser Heinrich IV., kommt aus einem vornehmen Geschlecht. Über sie ist uns nicht viel überliefert. Das war damals Anfang des 12. Jahrhunderts nicht üblich“. Bei einer Forschungsarbeit über serbisch orthodoxe Nonnenklöster fand Prokschi in Berichten über serbisch-orthodoxe Männerklöster im deren Anhang den Hinweis, in den serbisch- orthodoxen Frauenklöstern ist es genauso.
„Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine Frau“, sagt der Volksmund. Mit diesem Wort skizzierte Prokschi den Einfluss von Agnes auf Leopold und sagte: „Agnes ist voll hinter Leopold in seinem politischen Handeln gestanden. Sie hat über Politik Bescheid gewusst, wahrscheinlich haben die beiden darüber gesprochen. Sie hat dadurch viel Kraft, Talente, Begabungen gefördert, die Sorge für die Familie übernommen, hatten eine stattliche Kinderschar, von 18 Kindern ist zu lesen, die Sorge für die Familie in besonderer Weise übernommen, ihm den Rücken freigehalten. Es war ein Leben in einer geglückten Partnerschaft. Sie ermöglichte ihm einen privaten Rückzugsraum, um einfach Mensch sein zu dürfen, einen Raum, wo er Privatmann sein konnte um neue Kraft zu schöpfen für die vielen Herausforderungen“, erläuterte Prokschi.
„Wir sind in einer bewegten Zeit. Die Pandemie hat uns fest im Griff. Das ist für viele eine große Herausforderung: Beruf, Kinder, Schule – eine zusätzliche Belastung für alle – die wir gemeinsam zu tragen haben“, sagte Prokschi. „Wir müssen sehen, welchen Schatz ich eigentlich habe“ und lud die Männer ein, „für das Geschenk einer guten Frau ein großes Danke zu sagen, die oft in aller Stille unbedankt viel leistet“.
„Keiner von uns hat gerechnet, was sich am Beginn dieser Woche in Wien abgespielt hat (Terroranschlag). Es gibt nicht vieles, was wir nicht in Griff kriegen. Wir können uns im Gebet an den heiligen Leopold, an Persönlichkeiten wenden. Beten wir füreinander, dass Gott uns gemeinsam in die richtige Zukunft führt, Männer, Frauen, Kinder, die Brüder, die Schwestern, uns gemeinsam“, schloss Prokschi.
Goldenes Ehrenzeichen an Franz Grassl und Richard Posch
KMB-Diözesanobmann Richard Wagner dankte Domdekan Univ.-Prof. Rudolf Prokschi für die Feier des Gottesdienstes, den Chorherren des Stiftes Klosterneuburg, besonders P. Pius Feiler, der Stadt Klosterneuburg mit Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager, dem Wallfahrtsdirektor und Vikariatsobmann Johann Schachenhuber und Vikariatsobmann Wilhelm Weiss für die Gestaltung des Liederheftes, Radio Maria für die Übertragung in die Pfarren und Haushalte, und Diözesansekretär Michael Juppe für „den guten Geist“.
Wagner verlieh dem Geistlichen Assistenten der KMB im Vikariat unter dem Wienerwald, Pfarrer Richard Posch, der in den vergangenen Jahren die Wallfahrtshefte geschrieben hat, das Ehrenzeichen der KMB in Gold. Ebenso dem vielseitig aktiven Vikariatsvorsitzenden im Vikariat Wien Stadt, Franz Grassl, der für die entwicklungspolitische Aktion Sei So Frei – Bruder in Not Hervorragendes leistet, wodurch die SSF Spenden von der Steuer absetzbar und die Voraussetzungen des Österreichischen Spendengütesiegels gegeben sind.
Für Solidarität des Guten – Liebe ist stärker als Hass
Abschließend verlas der stv. KMB-Diözesanobmann Johann Schachenhuber die Stellungnahme der Diözesanleitung der Katholischen Männerbewegung der Erzdiözese Wien zum Anschlag am 2. November 2020 in Wien vor und sagte:
„Der feige Anschlag in Wien hat uns vor Augen geführt, dass die Gewaltbereitschaft fundamentalistischer Gläubiger vor nichts Halt macht. Wir dürfen uns durch diesen Terroranschlag in unserem täglichen Einsatz für ein friedliches, gerechtes Zusammenleben nicht entmutigen lassen. Liebe ist stärker als Hass. Unser Gebet und Mitgefühl gilt den Opfern und deren Angehörigen. Die Solidarität des Guten, des Miteinanders, das brauchen wir jetzt“, was über Radio Maria von den Männern in zahlreichen Gemeinden in Wien und Niederösterreich gehört wurde.
Franz Vock