Gedanken zur Fastenzeit


Du erbarmst dich aller, o Herr, und hast Nachsicht mit den Sünden der Menschen, damit sie sich bekehren; denn du bist der Herr, unser Gott. Miteinander gehen wir die 40 Tage der Österlichen Bußzeit mit Fasten, guten Werken und dem Gebet.

Die Zeiten ändern sich! Und das ist auch gut so — ein gesundes Gleichgewicht zwischen Festtagen und Alltag, zwischen Bewegung und Ruhe, lauten und leisen Tönen. Ob es wohl auch einen Namen für diese Zeit gibt, der verheißungsvoller klingt? Der nicht abschreckt, sondern vielmehr Lust und Neugier weckt? Vielleicht »Sehnsuchtszeit«? Es sind die Wochen der Suche nach dem, was unser Leben wichtig und wertvoll macht, was uns trägt und Kraft gibt im Alltag. Wochen, die uns einladen, genau hinzuschauen auf das »zu viel« und auf das »zu wenig« in unserem Leben. Und in diesen Wochen stellt sich die Frage nach dem, was wir ersehnen, was wir uns wünschen und was wir brauchen zu unserem — nicht käuflichen — Glück.

Eines ist sicher: Da ist einer, der alle unsere Wege mit uns geht. ER weiß um unser Suchen nach dem rechten Weg, um unser Ringen um »richtig« und »falsch«, unser Sehnen und unser Hoffen. Jesus Christus ist Mensch geworden, hat unser menschliches Leben geteilt — nicht nur die äußere »Hülle«, sondern das ganze Menschsein. Es gibt keine Freuden und Leiden, Gefühle und Gedanken, die ER nicht auch erlebt und erlitten hätte. In Seinem Namen und besiegelt mit Seinem Zeichen machen wir uns auf den Weg. Die Zeiten ändern sich — auf dass ER unsere Suche begleite und unser Sehnen mit Seiner Liebe füllen möge.

Gedanken zur Fastenzeit

Doch wie soll ich mich verändern, ohne dass es nur bei frommen Vorsätzen bleibt? Wie soll sich in meinem Leben etwas zum Positiven wenden, wenn ich nicht recht weiß wie, wenn ich keine echte Alternative habe? Viele sagen, ich hab schon so viel probiert, es hat wenig oder gar keinen Sinn. Aber ist Jesus für mich selbst und seine Botschaft die Alternative, damit ich mich ändern kann. Er glaubt an mich, er liebt mich und er sieht mir ins Herz.

Er ist die Zusage, dass ich daran glauben kann, dass es mit mir anders werden kann, dass ich mich zum Guten hin wandeln kann. Mich an Jesus halten und das leben, was ich von ihm verstanden habe, das genügt, um in diese Österliche Bußzeit hineinzugehen. Und wenn ich das ehrlich tue, werde ich auch durch den Tod hindurch zur Auferstehung finden. Bekehren wir uns und glauben wir seinen Worten!

Die Texte sind Kommentare zu den Liturgischen Texten und
Ausschnitte aus einer Sammlung von Diakon Ing. Peter ERNST.
Bilder: Wikimedia Commons, Pixabay

MEDITATION

Da kommt einer – und ich übersehe ihn nicht.
Da geht einer auf mich zu – und ich zeige ihm nicht den Rücken.
Da klopft einer bei mir an – und ich überhöre ihn nicht.
Da will einer sich mitteilen – und ich schneide ihm nicht das Wort ab.
Da bittet einer um Hilfe – und ich verschließe nicht mein Herz.
Da braucht einer meine Zeit – und ich bin zu sprechen.
Da kommt einer – und ich sehe ihn.

„Jetzt ist sie da – die Zeit der Gnade.”  (2 Kor 6,2)