Ausflug KMB und kfb Absdorf 2019


Rund 50 Mitglieder der kmb und der kfb Absdorf sowie Freundinnen und Freunde nahmen am 17. September 2019 an einem Ausflug in das benachbarte Tschechien, nach Mikulov (ehemals Nikolsburg) und Valtice (ehemals Feldsberg) teil.

Beide Gemeinden waren bis 1918 ein Teil von Niederösterreich und kamen erst durch den Vertrag von Saint Germain (1919) zur damals Tschechoslowakischen Republik (nunmehr Tschechischen Republik).

Mikulov (Nikolsburg) ist eine Stadt mit heute rund 7.500 Einwohnern, wurde im 11. Jahrhundert besiedelt, die erste urkundliche Erwähnung war 1249. Bis 1560 gehörte Mikulov zum Besitz der Liechtensteiner, danach zu dem der Dietrichsteiner Fürsten.

Unsere Führung begann am Hauptplatz, der von der Gruftkirche der Fürsten zu Dietrichstein, einem wunderschönen restaurierten Sgraffitohaus (aus 1591), dem Chorherrenhaus und anderen Renaissancehäusern begrenzt wird. Am Platz selbst steht eine Statuengruppe der Heiligen Dreifaltigkeit und man hat einen schönen Blick zum Schloss, zur St. Wenzelskirche, zum Heiligen Berg und zur Geisburg.

Ein Rundgang führte uns zum Schloss, welches innen nicht besichtigt werden kann. Im Keller des Schlosses ist ein großes Fass aus 1643 – Länge 6,2 m, Höhe 4,5 m, welches 101.400 Liter Wein fasste und zur Aufnahme des Zehentweines diente. Danach ging es durch das ehemalige jüdische Viertel. Die jüdische Gemeinde entstand 1421 und zählte in ihrer Hochblüte 620 Familien.

Abschluss des Rundganges war in der St. Wenzelkirche. Der Kern der Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert, sein heutiges Aussehen prägten die Umbauten im 16. und 17. Jahrhundert. Der Heilige Wenzel, um 900 geboren, war ein Fürst aus der Dynastie der Premysliden und ist um 930 von seinem Bruder getötet worden. Sein Gedenktag ist der 28. September, er ist tschechischer Landespatron. In der St. Wenzelkirche hielten wir eine Andacht ab.

Anschließend fuhren wir weiter nach Valtice (ehemals Feldsberg), wo wir die Mittagspause machten. Valtice (Feldsberg) ist eine Stadt unmittelbar an der Grenze zu Niederösterreich mit rund 3.700 Einwohnern und wird bildmäßig vom Schloss, welches auch in die Weltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen wurde, beherrscht. Die erste urkundliche Erwähnung von Valtice stammt aus 1192, seit 1394 gehörte es zum Besitz der Fürsten von Liechtenstein. Diese Fürstenfamilie baute Feldsberg zu ihrer Hauptresidenz aus, von wo aus die gesamten Liechtensteinschen Besitzungen (also auch die in Österreich und in Liechtenstein) bis 1918 verwaltet wurden. Das Schloss blieb bis 1945 im Eigentum der Familie Liechtenstein, danach wurde es vom Tschechoslowakischen Staat konfisziert. In den letzten Jahren erfolgte eine Außenrenovierung, die aber noch nicht abgeschlossen ist. Die Führung durch die Prunkräume des Schlosses dauerte rund eine Stunde und zeigte die Pracht, in der die Fürstenfamilie lebte.

Nach Valtice fuhren wir zu einer Buschenschank in Raschala (bei Hollabrunn), wo unser Ausflug einen geselligen Abschluss fand.

Werner Heindl